Guillemets: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. September 2024, 18:18 Uhr
Guillemets
Guillemets (auch als „Anführungszeichen in Spitzform“ bezeichnet) sind Satzzeichen, die zur Kennzeichnung von direkter Rede, Zitaten oder besonderen Textstellen verwendet werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen doppelten Anführungszeichen („...“) haben sie die Form von spitzen Klammern: »...«. Guillemets werden in verschiedenen europäischen Sprachen verwendet und können je nach Land unterschiedlich eingesetzt werden.
Varianten von Guillemets
Es gibt zwei Hauptvarianten von Guillemets, die sich in ihrer Ausrichtung unterscheiden:
- Französische Guillemets (auch „chevrons“ genannt):
Öffnende Guillemets: » (nach außen zeigend) Schließende Guillemets: « (nach innen zeigend)
- Deutsche Guillemets (umgekehrte Form):
Öffnende Guillemets: » (nach innen zeigend) Schließende Guillemets: « (nach außen zeigend)
Historische Entwicklung
Der Begriff „Guillemet“ stammt von dem französischen Schriftsetzer und Drucker Guillaume Le Bé (1525–1598), der diese Zeichen im 16. Jahrhundert einführte. Sie wurden vor allem in Frankreich und den romanischen Sprachen verwendet und verbreiteten sich später auch in andere europäische Länder.
Im 19. Jahrhundert, als die Typografie weiterentwickelt wurde, fanden Guillemets zunehmend Anwendung in wissenschaftlichen und technischen Texten, da ihre Form eine klare Abgrenzung zu anderen Satzzeichen wie Punkt oder Komma ermöglichte. Ihre Verwendung wurde besonders in Ländern mit romanischen Sprachen wie Frankreich, Italien und Spanien populär.
Verwendung in verschiedenen Sprachen
Die Verwendung von Guillemets variiert stark je nach Land und Sprachtradition. Hier sind einige Beispiele, wie Guillemets in verschiedenen Sprachen eingesetzt werden:
- Französisch: In Frankreich werden Guillemets stets mit Leerzeichen vor und nach dem Zeichen verwendet. Beispiel: » Bonjour, comment ça va ? «
- Deutsch: In Deutschland können umgekehrte Guillemets verwendet werden, jedoch ohne Leerzeichen. Beispiel: »Hallo, wie geht’s?«
- Italienisch: In Italien werden Guillemets ohne Leerzeichen gesetzt. Beispiel: »Ciao, come stai?«
- Russisch: In Russland werden Guillemets als einfache Anführungszeichen genutzt, jedoch mit strengen Leerzeichenregeln.
- Schweiz: In der Schweiz sind Guillemets die Standardform der Anführungszeichen, sowohl im französisch- als auch deutschsprachigen Teil des Landes.
Regeln zur Verwendung
Die Regeln für die Verwendung von Guillemets unterscheiden sich je nach Land und Sprache. Hier sind die wichtigsten Regelungen:
- Mit Leerzeichen: In Ländern wie Frankreich werden Guillemets stets mit Leerzeichen davor und danach verwendet. Beispiel: » Zitat «
- Ohne Leerzeichen: In Deutschland und der Schweiz werden sie in der Regel ohne Leerzeichen gesetzt. Beispiel: »Text«
- Verschachtelte Anführungszeichen: In verschachtelten Zitaten oder direkter Rede können verschiedene Anführungszeichen kombiniert werden, z. B. Guillemets für das äußere Zitat und doppelte Anführungszeichen („...“) für das innere Zitat.
Technische Hinweise
Guillemets haben in der digitalen Typografie spezifische Unicode-Codes, die wie folgt lauten:
- Öffnendes Guillemet: `«` oder `U+00AB`
- Schließendes Guillemet: `»` oder `U+00BB`
Diese Zeichen können in den meisten Textverarbeitungsprogrammen eingefügt werden und sind in den meisten Schriftarten enthalten.
Wissenswertes
- Die Verwendung von Guillemets ist in Frankreich in offiziellen Dokumenten und literarischen Texten weit verbreitet, da sie als typografisch eleganter gelten.
- Guillemets wurden ursprünglich in Frankreich eingeführt, fanden jedoch auch in anderen europäischen Ländern, insbesondere in der Schweiz und Russland, Anwendung.
- In einigen Ländern, wie z. B. Spanien, können sowohl Guillemets als auch doppelte Anführungszeichen verwendet werden, abhängig von der Tradition der jeweiligen Publikation.
Wissen - kurz & kompakt
Guillemets sind spitzwinklige Anführungszeichen (»...«), die in vielen europäischen Sprachen verwendet werden, um direkte Rede oder Zitate zu kennzeichnen. Je nach Land unterscheiden sich ihre Regeln, wie z. B. die Verwendung von Leerzeichen. Sie wurden von Guillaume Le Bé im 16. Jahrhundert eingeführt und sind in der Typografie, besonders in Frankreich und der Schweiz, verbreitet.
Glossar
- Guillemets: Spitzwinklige Anführungszeichen, die in vielen europäischen Sprachen verwendet werden (»...«).
- Anführungszeichen: Satzzeichen, die zur Markierung von direkter Rede oder Zitaten dienen („...“).
- Chevrons: Ein anderer Begriff für Guillemets, der insbesondere im Französischen verwendet wird.
- Typografie: Die Kunst und Praxis des Setzens von Texten, insbesondere in Bezug auf Schriftarten und Formatierungen.
- Unicode: Ein universeller Zeichensatzstandard, der die digitale Darstellung von Zeichen wie Guillemets ermöglicht.
- Guillaume Le Bé: Französischer Drucker und Schriftgießer, der die Guillemets im 16. Jahrhundert einführte.
Denkanstöße und weiterführende Fragen
- Warum haben sich Guillemets in manchen Ländern durchgesetzt, während in anderen die doppelten Anführungszeichen verwendet werden?
- Sollte es eine einheitliche Regelung für Anführungszeichen in allen Sprachen geben, oder ist die typografische Vielfalt ein kultureller Vorteil?
- Welche weiteren typografischen Unterschiede zwischen verschiedenen Sprachen sind Dir schon aufgefallen?